Wie kann ich eine Tagesmutter werden?
Braucht die Tagesmutter eine Ausbildung?
Wo kann man sich qualifizieren?
Diese Fragen gilt es zu klären, wenn man sich haupt- oder nebenberuflich um Pflegekinder kümmern möchte. Seit dem 01.10.2005 gibt es die gesetzliche Vorgabe, dass Tagesmütter und Kinderbetreuungen vor Beginn ihrer Tätigkeit, einen Qualifikationsnachweis erlangen müssen. Detaillierte Auskünfte geben die zuständigen Jugendämter.
Laut § 43 SGB VIII braucht jede Person, die Kinder
- außerhalb der Wohnung der Eltern (Erziehungsberechtigten)
- während eines Teils des Tages
- mehr als 15 Stunden wöchentlich
- gegen Entgelt
- länger als drei Monate betreuen will, diese Erlaubnis, die von den Jugendämtern erteilt wird.
Mit diesem Zertifikat erhält eine Tagesmutter die Erlaubnis, bis zu fünf Kinder zeitgleich zu betreuen. Wer mehr als fünf Kinder gleichzeitig betreuen möchte, braucht dafür eine pädagogische Ausbildung. Auch hier erteilt das Jugendamt Auskunft über die Möglichkeiten von Weiterbildung und Zusatzkurse, die besucht werden können.
Welche Kriterien beinhaltet die Eignungsfeststellung zur Tagesmutter?
Die Eignungsfeststellung beinhaltet neben einer glaubhaften Motivation zur Betreuung, Erfahrung und Freude im Umgang mit Kindern sowie einen liebevollen Kontakt. Auch Einzelgespräche und Hausbesuche bei der Tagesmutter sind Inhalt der Prüfung. Außerdem muss ein polizeiliches Führungszeugnis vorgelegt werden.
Wer unsicher ist, ob er alle Voraussetzungen erfüllt, kann sich vom Jugendamt oder auch in Volkshochschulen zur Tagesmutter ausbilden lassen. In dieser Ausbildung erfährt die Tagesmutter, welche Bedingungen erfüllt sein müssen, um ein Kind in Tagespflege aufzunehmen. Da werden Fragen beantwortet wie z. B.: Wie müssen die Räume gestaltet sein, in denen die Kinder betreut werden? Ist die Wohnung kindersicher? Sind Spiel- und Ruheplätze vorhanden? Ist eine kontinuierliche Verpflegung gesichert? Weiter wird während dieser Ausbildung geprüft, ob die Tagesmutter einen liebe- und verantwortungsvollen Umgang mit Kindern pflegt und ob sie angemessen auf Auseinandersetzungen der Kinder reagiert. Nicht zuletzt wir der Tagesmutter, während er Ausbildung ein Grundwissen in Erster Hilfe vermittelt. All diese Voraussetzungen sollten unbedingt vor der Tätigkeit als Tagesmutter erfüllt sein, erst dann beginnt die Suche nach einer geeigneten Tagesmutterstelle.
Die Tagesmutter Ausbildung vermittelt auch das nötige Wissen um die eigene rechtliche Situation. Je nachdem, wie und wo die Tagesmutter nach der Ausbildung arbeiten möchte, übernimmt entweder das Jugendamt oder der Arbeitgeber die Kosten für gesetzliche Abgaben zu Versicherungen und Steuern.
Wer nach seiner Ausbildung eine selbständige Tätigkeit als Tagesmutter anstrebt oder eine Vollzeit Tagesmutter werden will, muss sämtliche steuerliche, versicherungstechnische und rechtliche Fragen, eigenverantwortlich regeln.
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